Digitaler Stadtrundgang
Allgemeines zur Stadt Wächtersbach
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Wächtersbach liegt zwischen Vogelsberg und Spessart und besteht aus der Kernstadt mit weiteren 7 Stadtteilen.
Als Talgemeinden (140 m ü. NN) sind dies Aufenau, Neudorf, Weilers und Hesseldorf, als Berggemeinden auf der Spielberger Platte (390 m ü. NN) Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald. Bis zur Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre waren diese heutigen Stadtteile unabhängige Dörfer mit ihrer eigenen Geschichte. Die Gesamteinwohnerzahl beläuft sich auf 12500, wovon 6500 in der Kernstadt wohnen. Insgesamt setzt sich die Bevölkerung aus über 85 Nationalitäten zusammen.
Auch international ist Wächtersbach verbunden. So gibt es Verschwisterungs- und Partnerstädte in Frankreich (Châtillon, Vonnas und Baneins), Russland (Troizk, heute ein Stadtteil von Moskau) und Italien (Bobbio Pellice).
Wächtersbach ist im derzeit noch gültigen Landesentwicklungsplan Hessen 2000 als Mittelzentrum ausgewiesen, was auf eine gute Infrastruktur hinweist, wie z.B. das Vorhandensein von Einkaufsmärkten, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetrieben, Schulen und Ärzten, sowie auf gute Verkehrsanbindung und Industrie.
Als Stadt im Grünen sind die Kernstadt und der Stadtteil Aufenau seit Jahren mit dem Prädikat „Staatl. anerkannter Erholungsort“ ausgezeichnet. Mehrere Wander- und Radwege sind entsprechend ausgezeichnet, und auch das Freizeitangebot mit z.B. Freibad, Outdoor-Kartbahn und Museen trägt zur Erholung bei.
Im Frühling jeden Jahres findet die Wächtersbacher Verbraucher- und Erlebnismesse statt, die mit ca. 350 Ausstellern, Sonderausstellungen und Musikveranstaltungen 60.000 bis 70.000 Besucher anlockt. Ein Highlight in der Region.
Geschichtlich geht die Gründung der Kernstadt Wächtersbach auf Kaiser Friedrich I Barbarossa zurück, der hier eine Jagd- und Sicherungsburg errichten ließ. Die erste Erwähnung dieser Burg nebst einer kleinen Ansiedlung, dem heutigen Wächtersbach, erfolgte 1236 unter dem Namen „Weychirsbach“, woraus sich der heutige Name entwickelte. („Weychirsbach“ bedeutete „der den Bach speisende Weiher“). Die Stadtrechte erhielt die Kernstadt im Jahr 1404.
Heute besitzt die Stadt eine Reihe historischer Sehenswürdigkeiten, die in dem Altstadtplan mit Nummern versehen sind.
Bahnhof
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Erbaut wurde der Bahnhof 1868 im neoklassizistischen Stil.
Auf der linken Seite befand sich ein Anbau mit Räumlichkeiten, die nur den fürstlichen Herrschaften und ihren Gästen vorbehalten waren.
Von dieser Hauptstrecke aus ging es ab ca. 1900 mit der Bad Orber Kleinbahn in normaler Spurweite in den Spessart und mit der Vogelsberger Südbahn in den Vogelsberg.
Auch heute noch ist der Bahnhof ein Verkehrsknotenpunkt zwischen der Hauptstrecke Frankfurt gen Osten und den inzwischen mit Bussen betreuten Strecken in den Spessart und den Vogelsberg, und täglich nutzen ca. 4000 Pendler diesen Bahnhof.
1961 erreichte die Bahn-Elektrifizierung hier ihren 4000. Kilometer. Eine Gedenktafel an Bahnsteig 1 erinnert daran.
Seit 2006 verkehrt von Frühjahr bis zum Herbst von einem Extragleis die historische Dampflok „Emma“ mit ihrem Nostalgie-Zug auf einer Spurweite von 600 mm, die „Dampfbahn Bad Orb – Wächtersbach“ (DBO).
In der Rotunde von 2012 steht zur Begrüßung der Fahrgäste ein friedlicher „Wächter am Bach“, ein Junge mit Gummistiefel, Holzschwert und Papierhut. Erschaffen hat diese Bronzefigur der Künstler Helmut Kunkel aus Aschaffenburg.
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Übersichtsplan mit weiteren Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
Steinegarten
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Der Steinegarten wurde über einige Jahre hinweg von Gerhard Jahn, Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins, zusammengetragen.
Die Sammlung zeigt die wichtigsten Gesteinsarten unserer engeren Heimat zwischen Vogelsberg, Spessart und Rhön in Form mächtiger Blöcke. So zum Beispiel ein ca. 250 Millionen Jahre alter Buntsandsteinfelsen, der 1984 an der Autobahn-Baustelle am Aufenauer-Berg gefunden wurde (Nr. 12).
Die Schautafel gibt einen Überblick, alle Objekte sind mit Info-Tafeln versehen.
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Ehemalige Synagoge (33)
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Dies ist die zweite Synagoge, die Wächtersbach hatte. Das komplette Gebäude wurde in zwei Bauabschnitten erstellt. Zunächst wurde 1895 die Synagoge (rechter Bereich) eingeweiht, im Jahr 1910 kam auf der Ostseite das Gemeindehaus hinzu, das die jüdische Schule, die Lehrerwohnung und das rituelle Tauchbad, die Mikwe, enthielt.
In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge nicht zerstört, da sich die jüdische Gemeinde kurz zuvor aufgelöst hatte und das Gebäude an einen nichtjüdischen Wächtersbacher verkauft wurde. Für die Opfer der NS-Zeit ist einen Gedenktafel angebracht. Auf der Giebelseite steht über dem ehemaligen Eingang die hebräische Inschrift „Haus des Gebets…“.
Die erste Synagoge in der Stadt befand sich ab ca. 1700 in der Nähe des Marktplatzes in einem kleinen Haus, das nicht mehr existiert.
Ein jüdischer Friedhof existiert im Stadtteil Aufenau, die letzte Beerdigung fand dort 1935 statt.
Historischer Plan:
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Katholische Kirche (35)
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Nachdem die Reformation in Wächtersbach Einzug gehalten hatte, gab es eine katholische Kirche erst wieder 1907. Bild 1 zeigt die Kirche bereits mit ihrer Erweiterung aus dem Jahr 1951. Trotz dieser Erweiterung war sie nach fast 60 Jahren zu klein geworden und wurde 1969 durch die heutige Kirche ersetzt. Sie trägt den Namen „Mariä Himmelfahrt“ und steht an gleicher Stelle.
Der sechseckige Grundriss wird von einem kupfernen Zeltdach überdeckt, von dem zwei Flächen abgesenkt sind für Fenster, die besonders bei Sonnenschein eine außergewöhnliche Belichtung des Innenbereiches ergeben. Das Zeltdach symbolisiert das Zelt der Juden, als sie 40 Jahre durch die Wüste zogen.
Die Schutzmantelmadonna neben dem Eingang wurde 1994 aufgestellt, ein Werk des Bildhauers Prof. Thomas Duttenhoefer aus Darmstadt. Das Gesicht der Madonna ist so neutral gestaltet, dass es keinem speziellen Menschen zugeordnet werden kann. Der Künstler wollte damit ausdrücken, dass sie eine Madonna für alle Menschen ist.
Das Kircheninnere zeigen die Bilder 2 bis 4. Im Erdgeschoss befindet sich gegenüber dem Haupteingang eine Krypta ohne Grabkammern. Dieser Raum dient kleinen Andachten und ist in Bild 2 zu sehen.
Der Hauptkirchenraum befindet sich in der 1. Etage und ist über eine Treppe erreichbar. Ein barrierefreier Zugang ist über eine zweite Tür auf der rechten Seite der Kirche möglich. Bild 3 zeigt einen modernen und großzügigen Kirchenraum. Das Dach ist komplett mit Holz verkleidet, und die abgesenkten Dachflächen mit ihren Fenstern ergeben eine außergewöhnliche Beleuchtung. Tabernakel, Altar, Ambo und Sedilien, also die Sitze für Pfarrer und Messdiener, sind aus Stein gefertigt.
Die Orgel in Bild 4 wurde 2007 eingeweiht. Ihre Form ist an den Zeltcharakter des Dachs angepasst und ist im oberen Bereich einem geschliffenen Kristall nachempfunden. Gebaut wurde die Orgel von der Firma Rieger aus Schwarzach/Vorarlberg. Sie ist eine mechanische Orgel mit 25 Registern.
Einen Glockenturm besitzt die Kirche nicht, bei Beerdigungen werden die Glocken der evangelischen Kirche geläutet, die sich unweit des Friedhofs befindet.
Innenansicht:
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Evangelisches Pfarrhaus (36)
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Dieses heutige evangelische Pfarrhaus wurde 1904 von der evangelischen Kirchengemeinde für die Wächtersbacher Lateinschule (das heutige Gymnasium) gebaut, die sich bisher seit 1703 auf einer Empore der evangelischen Kirche befand.
Das Grundstück hatte der im Wächtersbacher Schloss lebende Fürst der Kirche gestiftet.
Als Rektor der Schule fungierte der zweite Pfarrer der Stadt, eine Einrichtung, die bereits seit Beginn der Lateinschule gab.
Als kirchliche Institution wurde die Lateinschule aber 1939 von den Nationalsozialisten aufgelöst. Während des Krieges und in der Zeit danach wurden die Räume des Hauses als Wohnräume genutzt, z.B. von Menschen, die aus den Großstädten evakuiert wurden oder später von Vertriebenen.
Die Lateinschule wurde nicht wiedereröffnet, dafür existiert in der Stadt seit Jahren eine große Gesamtschule (Friedrich-August-Genth-Schule).
Heute befindet sich in diesem Pfarrhaus das Pfarrbüro der evangelischen Kirche sowie eine Gemeindebücherei. Das Obergeschoss ist vermietet.
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Ehemaliges Pförtnerhaus des Schlossparks (i)
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Dieses kleine Backsteinhaus existiert seit etwa Ende des 19. Jh. und war einst das Pförtnerhaus des Schlossparks, der sich bis hierhin ausdehnte. Es war gleichzeitig die Wohnung für den Pförtner und für den Parkgärtner.
Heute beherbergt es den Verkehrs- und Gewerbeverein mit seinem Touristikbüro.
Der Parkplatz wurde erst in der 2. Hälfte des 20. Jh. angelegt. Von der Mitte des Parkplatzes aus sieht man am Hang ein großes Kreuz. In den 1950er Jahren wurde es vom Bund der Vertriebenen (BDV) zur Erinnerung an die Vertreibung und deren Opfer des 2. Weltkrieges errichtet.
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Altes Wachhaus (4)
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Bis Mitte des 19. Jh. stand hier das zweite Untertor der Stadt. Ab etwa Mitte des 17. Jh. hatte sich die Stadt vom obigen Untertor und der Stadtmauer aus nach hier unten erweitert, sodass hier eine zweite Stadtumgrenzung gebaut wurde. Hiervon ist aber nichts mehr vorhanden; nur dieses ehemalige Wachhaus aus dem 17. Jh. zeugt davon.
Es war das Haus des Pförtners, der abends das Tor verschloss und von Zuspätkommenden eine Strafgebühr kassierte. Auch kassierte er von Händlern ein Pflastergeld, denn die Stadt hatte bereits Straßen zum Markt gepflastert.
Das Sandsteinrelief zeigt eine barocke Darstellung des Wächters von 1742. Der Wächter spielt in Wächtersbach ohnehin eine große Rolle. Man findet ihn an einigen Plätzen und als Stadtwappen.
Der Legende nach hat einst ein Köhler dem Kaiser Barbarossa im hiesigen Forst das Leben gerettet. Als Dank schlug Barbarossa ihn zum Ritter und sprach: “Du bist ab jetzt mein Wächter am Bach!“ So entstand Wächtersbach.
Die wirkliche Historie aber steht im Kapitel “Allgemeines zur Stadt Wächtersbach“.
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Adelshof Küchenmeister (5)
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Dieses Anwesen ist in dreifacher Hinsicht erwähnenswert.
Es war nicht unüblich, dass adlige Angestellte des Grafen in verschiedenen Herrschaftshäusern der Stadt wohnten. Und so war das Anwesen zunächst der Adelshof der Herren von Küchenmeister, ein Burgmannengeschlecht, das auch Besitzungen im Spessart und im Taubertal hatte. (Das Wort Küchenmeister war tatsächlich der Name des Geschlechts).
Später war das Anwesen eine der Wächtersbacher Mühlen. Das Mühlrad wurde vom Wasser des Bachs angetrieben, der hinter dem Haus floss und noch heute hier fließt, allerdings verrohrt.
Im Bereich der heutigen Kernstadt Wächtersbach gab es zwischen dem 15. und 20. Jh. insgesamt 8 Mühlen, einschließlich Tuchwalk- und Ölmühle.
Als Drittes wohnte hier Anton Calaminus.
Calaminus, geb. 1808 in Niedergründau, gest. 1868 in Hanau, war evangelischer Pfarrer und Historiker. Von 1830 bis 1836 war er als Erzieher beim Grafen im Schloss Wächtersbach tätig; anschließend hatte er bis 1841 die 2. evangelische Pfarrstelle inne und war dabei Rektor der Wächtersbacher Lateinschule, die bis 1904 auf einer Empore der evangelischen Kirche untergebracht war.
Als Historiker schilderte Calaminus 1838 die Zeitverhältnisse in Wächtersbach.
Der Heimat- und Geschichtsverein veröffentlichte diesen Artikel unter der Überschrift „Wächtersbach im Jahre 1838“, der auch heute noch über den Verein zu beziehen ist.
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Stadtmauer (6+7)
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Wächtersbach erhielt 1404 die Stadtrechte. Damit war verbunden, dass die Bürger selbst ihre Stadt und auch das Schloss vor Feinden zu schützen hatten. Die dafür gebaute Stadtmauer war 1500 fertiggestellt und ist nur noch an einigen Stellen erhalten. Sie war oben nicht begehbar.
Zur Verteidigung gab es Halbrundtürme, von denen aus die Angreifer beschossen werden konnten. Der hiesige Halbrundturm hatte auch einen von außen zugänglichen Raum (Betzenloch), in dem z.B. der Tanzbär von Gauklern die Nacht verbrachte (siehe zugemauerte Tür).
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Jüdische Religionsschule mit Ritualbad (8)
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Wächtersbach hatte insgesamt zwei Synagogen.
Die erste Synagoge in der Stadt befand sich ab ca. 1700 in der Nähe des Marktplatzes in einem kleinen Haus, das nicht mehr existiert. Die zweite Synagoge befand sich von 1910 bis 1935 in der Bleichgartenstraße, auf dem Stadtplan die Nummer 33.
Da die erste Synagoge zu klein wurde, hatte man zwischen 1832 und 1909 hier die Lehrerwohnung mit Religionsschule eingerichtet und gleichzeitig das Ritualbad. Das Haus lag direkt an einem Bach und so konnte die damalige Religionsvorschrift eines fließenden Wassers für ein Ritualbad eingehalten werden.
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Adelshof Rumpenheim (9)
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Es war nicht unüblich, dass adlige Angestellte des Grafen in verschiedenen Herrschaftshäusern der Stadt wohnten.
So auch in diesem Gebäude-Ensemble von 1572, das lange Zeit im Besitz der Grafen war. So lebten hier auch die Herren von Rumpenheim, ehemals Burgmannen des Kaisers, die dem Gebäude ihren Namen gaben.
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Heimatmuseum (10)
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Wächtersbach hat 1404 seine Stadtrechte erhalten; dieses Haus war das erste Rathaus der Stadt. Es hat seine Entstehung im Jahr 1495, ist eines der ältesten Häuser der Stadt und war bis 1927 Sitz der städtischen Verwaltung.
Nach der Verwendung als Wohnhaus ist das Alte Rathaus seit 1968 als Heimatmuseum eingerichtet.
Haushalts- und Handwerksgeräte des täglichen Bedarfs aus früherer Zeit, Exponate der „Waechtersbacher Keramik“, Erdgeschichte der Region sowie Bilder und Dokumente zur Wächtersbacher Stadtgeschichte sind Teil der Ausstellung.
Innenansicht:
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Herrschaftliches Wirtshaus, Sitz der gräflichen Forstmeister (11+12)
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In der Wächtersbacher Brauerei, die der Herrschaft gehörte, wurde von 1578 bis 1999 zwar Bier gebraut, in früheren Jahren aber auch Brandwein hergestellt. Außerdem waren die Herrschaften auch im Besitz von Weinbergen. All diese Getränke wurden in diesem, der Herrschaft gehörendem Wirtshaus an die Bevölkerung verkauft und brachten der Herrschaft einen beträchtlichen Gewinn ein.
Allerdings ging das wohl auch teilweise zu Lasten des Gesundheitszustands der Bevölkerung. Denn der in Wächtersbach tätige Pfarrer Calaminus schrieb 1838 in einem Zeitdokument, dass viele Bürger Krankheiten hatten, die möglicherweise auf einen übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführen waren.
Das Anwesen im hinteren Hof gehörte ebenfalls der Herrschaft und wurde meist an die Forstmeister als Wohnung vergeben, womit ein Teil ihrer Bezüge abgegolten waren.
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