Schlosskapelle mit Ahnenprobe
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Auch die Schlosskapelle ist reich an Baugeschichte und ebenso wechselvoll in seiner Nutzung. Denn bereits 1520, als das Schloss umgebaut wurde, ist die Weihe einer Kapelle belegt. Auch die historische Bezeichnung „Archiv“ findet Verwendung. Tom Eckert hat recherchiert und daraufhin ein Konzept für die Fertigung und Anbringung einer sogenannten „Ahnenprobe“ entwickelt. Die Ahnenprobe diente früher als Nachweis, dass alle Ururgroßeltern adelig geboren wurden. Denn zu Lebzeiten der ehemaligen Hausherren, der Grafen von Ysenburg, war es üblich, Wappenschilde an die Wände anzubringen, sodass der Stammbaum der ehemaligen Adelsfamilie nachvollzogen werden konnte. Ein Indiz dafür, dass hier früher mal Wappenschilde zu sehen waren: An den Kreuzungspunkten der feinen Gewölberippen sind einige Metallstifte erhalten, an denen früher mal Wappenschilde angebracht gewesen sein mussten. Diese Kreuzungspunkte an den Rippen des Gewölbes dienten nun Eckert bei der Umsetzung seines Konzeptes, hier den Stammbaum von vier Generationen nachvollziehen zu können. Und so gruppieren sich die weiteren 15 Schilde um jenes von Diether von Ysenburg, der den Umbau im Jahre 1520 einst umsetzte. Tom Eckert hat übrigens nicht nur das Konzept für die Anbringung der Ahnenprobe entworfen und umgesetzt, er hat seine Arbeit auch als Spende gestiftet.
Rathaus
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Anfang Juli 2010 erhielt Architekt Alfred von Soden einen Anruf aus dem Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden: Der stellvertretende Leiter und Justiziar des Amtes, Jan Nikolaus Viebrock, setzte sich für die Rettung des verfallenden Wächtersbacher Fürstenschlosses ein. Dazu wollte er eine Studie in Auftrag geben, eine Analyse zu Bedeutung, Zustand und Potenzial des leer stehenden Baudenkmals. „Wir befassten uns damals gerade mit Sicherungsarbeiten an einem ebenso bedeutenden wie gefährdeten oberhessischen Denkmal“, erinnert sich Alfred von Soden. An einem schönen Sommertag, Ende Juli 2010, traf man sich dann im Schlosspark vor der mit einem Vorhängeschloss gesicherten Eingangstür. Trotz üppiger Rosenblüte bot sich ein trostloser Anblick im Park: eingeschlagene Fenster, Graffiti, abgefallener Putz, Spuren von Wasser und Moos auf den Fassaden und verblichener Glanz einer großen Zeit. So lernte der Architekt Schloss Wächtersbach kennen, begegnete den Menschen, die sich lange Zeit schon um seinen Erhalt bemühten, im Heimat- und Geschichtsverein und im Förderverein Schloss + Park 2001 e. V. Wächtersbach, im Landratsamt Main-Kinzig-Kreis und im modernen Rathaus der Stadt. Dort war es der damalige Erste Stadtrat Andreas Weiher, der seine Unterstützung bei den ersten Begehungen anbot.